Auswahl der richtigen Hundeschule

Genau wie wir Menschen durchlaufen unsere Hunde verschiedene Entwicklungsstufen; Vom Welpen zum Junghund und Pubertier bis zum erwachsenen Hund und schließlich zum Senior. Hunde lernen ihr Leben lang und genau wie bei uns dauert es mit fortgeschrittenen Alter nur etwas länger. Wir Menschen müssen unsere Ansprüche beim Training also nicht nur dem Charakter und den Umständen anpassen, sondern auch der Lebensphase des Hundes. Bei diesen ganzen Parallelen zu uns, ist es auch nicht verwunderlich, dass das "Schulsystem" der Hunde ähnlich aufgebaut ist, wie das bei uns Menschen.

Welpenspielstunde, Hundeschule & Einzeltraining

Welpenspielstunde

Der Welpe lernt bereits bei seiner Mama, den Geschwistern und manchmal auch von seiner Tante oder dem Papa sehr viel. Welpen lernen auch von anderen Hunden aus der Umgebung, in der sie aufwachsen z.B. in einem Zwinger oder auf der Straße. Die ersten Lebenswochen sind sehr prägend und man kann im späteren Leben oft noch Rückschlüsse aus dem Verhalten des Hundes ziehen, wie und was er im Welpenalter gelernt hat. 

Ein Hund der wohl behütet aufgewachsen ist, wird selbstbewusster sein und sehr schnell Vertrauen zu seinem Menschen fassen. Ein Welpe, der von Menschen schlecht behandelt oder von anderen Hunden gemobbt wurde, wird deutlich länger brauchen, um Vertrauen aufbauen zu können und öfter Unsicherheit bei Begegnungen mit Fremden zeigen. Natürlich können Traumata aus dieser Zeit gut verarbeitet werden, wenn man Geduld und Verständnis hat und auch nicht jeder Hund wird so reagieren. Aber es verdeutlicht einmal mehr, wie wichtig die verschiedenen Erfahrungen in den einzelnen Lebensphasen für die Hunde sind. 

Umso wichtiger, ist auch die Auswahl der richtigen Hundeschule. 

Jeder Hund ist anders und jeder Hund hat unterschiedliche Bedürfnisse, doch einige Ansprüche an die richtige Hundeschule gelten für jeden Hundebesitzer. 

Was mir bei der Welpenspielstunde wichtig ist, habe ich hier einmal aufgelistet:

  • Die Altersspanne sollte nicht zu groß sein (10 bis maximal 16 Wochen alt)
  • Man sollte auch erst später dazu stoßen können, wenn der Welpe von Anfang an noch nicht bereit für die Welpenspielstunde ist
  • Es sind nicht zu viele Hunde in einem Kurs (maximal 6 Welpen)
  • Es sind dort verschiedene Rassen & Größen gemischt
  • Der/Die Trainer/in sollte mir sympathisch sein und sein/ihr Erziehungsstil sollte mit meinem weitestgehend übereinstimmen (Teamarbeit!)
  • Der/Die Trainer/in sollte eingreifen, wenn es die Situation erfordert und auch stets ein Auge auf die Welpen haben
  • Die Anfahrt von meinem Zuhause bis zur Hundeschule sollte nicht zu lang sein, damit der Welpe nicht schon von der Fahrt gestresst und erschöpft ist
  • Es sind ggf. sind Einzelstunden möglich
  • In der WelpenSPIELstunde wird gespielt! Da hat Leinentraining etc. noch nichts zu suchen.

Die Welpenspielstunde gleicht in etwa unserem Kindergarten und es geht darum, dass der Hund weiter die Hundesprache, also den sozialen Kontakt zu Artgenossen, lernt. Es ist schön, wenn der Hund später mich versteht, er sollte aber mindestens genau so gut seine Hundekumpels verstehen. 

Ich habe Monty mit 11 Wochen abgeholt. die ersten 1,5 Wochen haben wir zu zweit nur zu Hause verbracht. Monty war recht schüchtern und brauchte seine Zeit zum Ankommen. Deshalb bin ich mit ihm dann auch erst ab der 12. Woche zur Welpenspielstunde gegangen. Die ersten zwei Wochen hat er an meiner Seite verbracht, erst ab dem 3. Mal hat er den Kontakt zu den anderen Welpen gesucht. Ich habe ihm immer wieder Rückhalt geboten und ihn "beschützt". So ist er heute einer der selbstbewusstesten Hunde auf dem Platz, weil er weiß, dass ich für ihn da bin und eingreife, wenn er mich mal brauchen sollte. 

Hundeschule

Der Kurs für Welpen endet dann mit der 16. Lebenswoche. Ab da ist Dein Hund kein Welpe mehr und sein Spielverhalten ändert sich. Ihr kennt euch schon viel besser und es geht an die Grundgehorsamkeit - ab in die Grundschule! ;)
Es ist ratsam nach der Welpenspielstunde möglichst beim selben Trainier/der selben Trainierin in den Junghundekurs zu gehen, weil sie Dich und Deinen Hund nun auch schon etwas kennen und wissen, wie sie euch das 1x1 am besten beibringen können. 

Monty war nach der Welpenspielstunde für fast 4 Monate in keiner Hundeschule, weil sich die Suche nach einer für mich passenden Hundeschule als gar nicht so einfach heraus gestellt hat. Für uns war das nicht weiter schlimm, weil ich in der Erziehung erfahren & routiniert genug bin, Monty super gerne mit mir arbeitet und wir zu Hause viele tolle Hundekontakte haben. Für Monty hieß es also erstmal Homeschooling.

Doch als es dann endlich so weit war, haben wir beide uns tierisch gefreut. 

Auch hier ist es wichtig, dass in dem Kurs nicht zu viele Hunde sind und er bunt gemischt ist. So lernt die Französische Bulldogge den Labrador zu verstehen und andersherum. 

Anders, als in der Welpenspielstunde, geht es nun aber nicht mehr primär darum, die Hunde zu sozialisieren oder verschiedene Untergründe und Geräusche kennenzulernen, sondern die Grundgehorsamkeit aufzubauen und zu festigen. 

Solltet Ihr bei einer/einem anderen Trainer/in sein, als bei der Welpenspielstunde, so gilt auch hier: Ist sie/er Dir sympathisch und überstimmen eure Erziehungsstile überein? Kann ich gut mit ihr/ihm reden? Werden ggf. Einzelstunden angeboten?

Hobbys

Ab dem 12. Lebensmonat können neben der Hundeschule auch Kurse besucht werden, in denen Du und Dein Hund gemeinsamen Hobbies nachgehen könnt. Monty freut sich schon total auf unser Agility Training! 

Es gibt bei uns auf dem Hundeplatz noch viele weitere Angebote, die ergänzend zum Training stattfinden. Vom Agility, über die Vorbereitung auf die BH-Prüfung bis hin zum Mantrailing. Es ist für jeden etwas dabei! 

Monty ist der erste meiner Hunde, mit dem ich zu diesen Kursen gehen werde und schon jetzt beobachtet er mit mir voller Vorfreude die "Großen", träumt davon, wie er durch den Parcours flitzt... das ist perfekt, um mein kleines Pubertier zu beschäftigen, mich weiterhin interessant zu machen und unsere enge Bindung noch weiter auszubauen. 

Hier ist es wichtig, dass die/der Trainier/in eine gute Einschätzung geben können, ob das etwas für Deinen Hund und Dich ist oder nicht und eine ehrliche Antwort auf diese Frage geben kann. Zudem sollten die Kurse, die eine hohe körperliche Belastung bedeuten (z.B. Agility), erst ab dem 12. Lebensmonat angeboten werden, da zuvor die Gelenke Deines Hundes noch nicht ausgereift sind. 

Einzeltraining

Das Einzeltraining ist nicht nur für Problemfällchen geeignet. Beim Einzeltraining kann sich der/die Trainier/in zu 100% auf euch konzentrieren und genauere Analysen vornehmen. Dementsprechend können auch noch präzisere Ratschläge gegeben werden. Gerade jemand, der noch etwas mehr Hilfestellung benötigt ist hier sehr gut aufgehoben. 

Manchmal steht man auch als erfahrener Hundebesitzer/in vor einem Problem und man kommt einfach nicht dahinter. Da hilft es oft schon, wenn ein/e "Kollege/Kollegin" als Außenstehende/r nachschaut. 

Beim Einzeltraining sollte der/die Trainer/in zu Euch kommen und einen "Hausbesuch" abstatten, um die Situationen im Alltag authentisch zu behandeln. Ein Hund verhält sich zu Hause oft anders, als in einer ihm fremden Umgebung. Oft werden beim Einzeltraining auch bestimmte Szenarien behandelt z.B. Randale am Gartenzaun, Treppenverweigerung, Autofahren o.ä.

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